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Wann müssen wir ein Adjektiv deklinieren?

Adjektivdeklination leicht erklärt: Wenn ein Adjektiv vor einem Nomen steht, müssen wir es deklinieren. Das bedeutet es bekommt eine Endung. Steht ein Adjektiv nach dem Nomen, dann bekommt es keine Endung. Hier gibt es keine Adjektivdeklination.

Was beeinflusst die Adjektivdeklination / Endung bei Adjektiven?

Die Endung von Adjektiven werden durch drei Faktoren beeinflusst:

  • Genus (maskulin, feminin oder neutrum)
  • Kasus (Nominativ, Akkusativ, Dativ oder Genitiv)
  • Artikel vor Adjektiv

Adjektivdeklination nach bestimmten Artikel (der, die, das)

Man kann den Kasus immer am bestimmten Artikel erkennen. Wenn der Artikel bereits den Kasus anzeigt, muss man den Kasus nicht am Adjektiv erkennen können. Das Adjektiv hat dann die schwache Endung -e oder -en.

– Nominativ Singular und Akkusativ neutral und feminin => die Endung -e

– Akkusativ maskulin => die Endung -en

– Plural, Dativ und Genitiv => immer die Endung -en

Beispiel:

Das neue Kleid gehört dem jungen Mädchen.
Die schöne Frau geht mit der neuen Jacke nach Hause.
Ich mag den neuen James Bond Film.
Ich mag die Farbe des neuen Hemdes.
Zu den bestimmten Artikeln gehören auch die Wörter:

  • diese
  • jede
  • welche
  • solche
  • alle

Adjektivdeklination nach unbestimmten Artikel (ein, eine)

Im Plural, Dativ und Genitiv wird der Kasus vom Artikel angezeigt. Hier bleibt deshalb die schwache Endung -en. Im Akkusativ und Nominativ gibt es auch Artikel ohne Endung (ein). Hier muss das Adjektiv den Kasus anzeigen. Also muss im Akkusativ und Nominativ die Endung des bestimmten Artikels (der, die, das…) angehängt werden. Die unbestimmten Artikel besitzen keinen Plural!

Eine alte Frau hat sich eine neue Jacke gekauft.
Ein schöner Mann hat seiner neuen Freundin eine schöne Blume gekauft.
Ein altes Auto steht in der großen Garage.

Adjektivdeklination nach Possesivartikel (mein, dein, sein…)

Die gleichen Endungen gelten auch für Possesivartikel  und Negativartikel (kein):

Adjektivdeklination ohne Artikel (Nullartikel)

Wenn vor dem Nomen kein Artikel steht, nennt man das Nullartikel. Hier muss das Adjektiv den Kasus signalisieren. Die Endung des bestimmten Artikels (der, die, das…) muss also an das Ende des Adjektivs. Die einzige Ausnahme ist der Genitiv maskulin und neutrum. Das -s am Ende des Nomens markiert bereits den Kasus, deshalb bekommt das Adjektiv hier die schwache Endung -en.

Ein altes Auto steht in der großen Garage.
Neue Schuhe sind oft teuer.
Der alte Mann trinkt gerne kaltes Bier.
Der kleine Junge mag schnelle Autos.

Ich bade in kaltem Wasser.

Besonderheiten

Endet ein Adjektiv aus -e, dann wird kein weireres -e hinzugefügt

  • „leise“ – „ein leises Kind“ (falsch: „ein leisees Kind“)

Endet ein Adjektiv auf -el, dann verliert das Adjektiv das „e“ von -el

  • „dunkel“ – „ein dunkler Raum“ (falsch: „ein dunkeler Raum“)

Endet ein Adjektiv auf -er, dann verliert das Adjektiv das „e“ von -er, wenn direkt davor ein Vokal (a, e, i, o, u) steht

  • „teuer“ – „ein teures Kleid“ (falsch: „ein teueres Kleid“)

Das Adjektiv „hoch“ verliert das c, wenn es eine Endung bekommt

  • „hoch“ – „das ist ein hohes Haus“ (falsch: „das ist ein hoches Haus“)

Endet ein Adjektiv auf -a, dann wird es nicht dekliniert

Zusammenfassung

Hier ist das wichtigste der Adjektivdeklination noch einmal zusammengefasst:

Wenn der Artikel den Kasus nicht anzeigt, muss das Adjektiv den Kasus anzeigen. Das Adjektiv hat dann die Endung des bestimmten Artikels( der, die, das…).

Ausnahmen:

Im Genitiv maskulin und neutral wird immer die Endung -en benutzt, weil das Genitiv -s am Ende den Wortes schon den Kasus anzeigt.
Nach viele und manche steht immer die Endung des bestimmten Adjektivs.